Cybergrooming–Interaktionsrisiken sozialer Medien

Die Nutzung Sozialer Medien wie Facebook, Youtube, WhatsApp oder auch World of Warcraft sind aus der Lebensgestaltung einer Vielzahl von Menschen nicht mehr wegzudenken. Insbesondere junge Menschen schätzen die Möglichkeiten einer schnellen, leichten und je nach Anwendung auch anonymen Kommunikation und Interaktion mit anderen Menschen. Leider können aber auch durch diese Kommunikationen insbesondere für Minderjährige negative Erlebnisse entstehen. Eine der relevanten Gefahren dabei ist das sogenannte Cybergrooming, also die Anbahnung sexueller Kontakte mit Minderjährigen über das Internet. Bereits im Jahr 2007 ergab eine Studie, dass annähernd jedes zweite Kind einmal eine ungewünschte sexuelle Kommunikation im Internet erlebt hat. Der Vortrag soll die Gefahren des Cybergrooming insbesondere im Zusammenhang mit sog. Kinderchat-Räumen und Onlinegames sowie Reaktionsmöglichkeiten darstellen und vor dem Hintergrund des aktuellen Kinder- und Jugendmedienschutzes erörtern.

Thomas-Gabriel Rüdiger hat an der Universität Hamburg im Studienfach Kriminologie seinen Master of Arts erworben und arbeitet als Kriminologe am Institut für Polizeiwissenschaft der Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg. Hier forscht, publiziert und unterrichtet er insbesondere zu den Interaktionsrisiken sozialer Medien und dem polizeilichen Umgang mit diesen. In regelmäßigen Seminaren und Vorträgen im In- und Ausland versucht er zudem eine Sensibilisierung für die Risiken und Chancen im Umgang mit diesen Medien zu erreichen. Gegenwärtig promoviert er an der juristischen Fakultät der Universität Potsdam in einem intradisziplinären Projekt zur sexuellen Viktimisierung Minderjähriger in virtuellen Welten (sogenanntes Cybergrooming). Im März 2013 wurde er auf dem 16. Europäischen Polizeikongress mit dem erstmals verliehenen und dotierten „Zukunftspreis Polizeiarbeit ‚Soziale Netzwerke´“ ausgezeichnet.

zur Übersicht Fachtag

Gehostet von
jugendnetz-berlin.de